Vom 24.März bis 2. April 2006 waren wir in Paris bei der Internationalen Sitzung des EYP .

Es waren dabei: Andreas Huschke, Marko Kooplima, Christian Macht, Steffen Murau,

Hanna Pfeifer, Bernd Schlegl, Andreas Uhlstein, Lisa Weiß

 

Nachstehend ein Bericht darüber, Bilder gibt's demnächst.

 

GANZ WICHTIG:

WIR DANKEN UNSEREN SPONSOREN, OHNE DIE UNSERE FAHRT NICHT MÖGLICH GEWESEN WÄRE!!!!!

Landkreis Nürnberger Land, Landrat Reich
Stadt Altdorf
Europa-Union, Dr. G. Beuschel
Sparkasse Altdorf
Raiffeisenbank Altdorf
Auswärtiges Amt auf Vermittlung von Herrn G. Gloser, Staatsminister für Europa und ehemaliger Schüler des LGA
Bezirk Mittelfranken
Bayerische Staatskanzlei
M. Ferber MdEP
Dr. Th. Beyer
A. Weikert, MdL
Dr. I. Friedrich, MdEP
Die Grünen Altdorf
P. Brunner, Bezirksrat
Stadträte H. Topp und A. Kraus
Chr. Naaß, MdL

 

 

Erfahrungsbericht EYP 2006, 24. März bis 02. April 2006, Paris
 
Vom 24. März bis 02. April 2006 reisten etwa 220 Schüler aus 32 Ländern als offizielle Repräsentanten ihrer Staaten zu der Internationalen Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlamentes, die Abordnung des Leibniz Gymnasiums war als einziger Vertreter Deutschlands dabei. Die ersten Tage wurden etwa 50 Kilometer außerhalb von Paris in Jambville mit unterschiedlichen Teambuilding-Aktivitäten verbracht, die von professionellen Trainern geleitet wurden. Der Begriff „Teambuilding" vereint in sich eine Vielzahl von anspruchsvollen „Spielen" oder vielmehr Aufgaben, die erstaunlicherweise in kurzer (kürzester!) Zeit aus Fremden Bekannte machen, eine gemeinsame Vertrauensbasis schaffen, die Gruppe zum produktiven Miteinander erziehen, Berührungsängste auf allen Ebenen abbauen, Hemmungen überwinden lassen, was das Benutzen der Fremdsprachen betrifft, kurz gesagt, eine funktionierendes Team erschaffen. Deutsch hörte man während der gesamten zehn Tage kaum, offizielle Sprachen des EYP waren und sind nur Englisch und Französisch. Die drei Tage in Jambville waren allerdings mit dem Teambuilding noch nicht ausgefüllt. Geboten wurden noch die unterhaltsamen Ländervorstellungen und das so genannte Eurovillage. Hierfür bot jede Delegation kulinarische Spezialitäten ihres Landes an, manche waren auch in typische Trachten gekleidet und / oder zeigten touristische Sehenswürdigkeiten in Prospekten und auf Postern.
 
Sonntag Abend erfolgte der Umzug nach Paris, wo in den nächsten Tagen in 15 Komitees mit jeweils etwa 15 Mitgliedern aus unterschiedlichen Ländern – nie war ein Land mit zwei Delegierten vertreten - intensiv an Resolutionen gearbeitet wurde, was nach der Kennenlernphase nun auch kaum Probleme bereitete. Die Themen waren zum Teil von Mitgliedern der Europäischen Kommission vorgeschlagen worden. Die offizielle Eröffnungszeremonie fand im Saal des Assemblée Nationale statt, der französischen Nationalversammlung. Nach einem Vormittag voller enthusiastischer Reden von Ehrengästen und der jeweiligen Botschafter der Delegationen begann die eigentliche Arbeit in den Komitees.
Innerhalb von drei Tagen mussten sich die Schüler auf Grundideen und Prinzipien einigen um aus diesen konkrete Forderungen und Richtlinien abzuleiten und ihr Programm letztendlich in Form einer Resolution niederschreiben. Dabei halfen eigene Vorbereitung zu den Themen, Logik, gesunder Menschenverstand und eingeladene Experten. Die Schüler profitierten besonders von dieser Arbeit, mussten sie sich doch stets in die Diskussion einbringen, zuhören, überzeugen etc. Unschätzbar wertvoll war dabei die Erkenntnis, dass es für die Mitgliedsstaaten der EU schwierig ist, an einem Strang zu ziehen, da die individuellen Bedürfnisse und Ansichten so unterschiedlich sind. Diskussionen über den EU-Haushalt sind mit Beitrittskandidaten wie Mazedonien interessant, ein Gespräch über die sogenannte Homo-Ehe gestaltet sich mit Vertretern aus Polen oder Spanien aufschlussreich, da Klischees durch fundierte Argumentation plötzlich gestützt und verständlich werden. Am Ende stand auf dem Papier nicht das, was sie sich vor der Anreise zu dem Thema gedacht hatten, sondern neue Überzeugungen, in die Ansichten aus allen Teilen Europas eingeflossen waren und was ihrer Meinung nach nun das beste für alle sei.

Gelingt es Jugendlichen, sachlich und einander respektierend zu einem Konsens zu gelangen, kann man das vielleicht auch für die „Großen“ hoffen.

 
Aber auch das Vergnügen und Kennen lernen verschiedener Kulturen sollten nicht zu kurz kommen, abends fanden soziale und/oder informative Veranstaltungen statt, unter anderem am letzten Abend des committee works das so genannte „Euro Concert“. In einem wunderschönen Zirkuszelt boten einige der Teilnehmer umjubelte musikalische Darbietungen, wobei von klassischen bis zu modernen, humorvollen Beiträgen alles geboten wurde.
Müde, jedoch mehr als bereit, sich in Reden und in der Debatte zu Wort zu melden, gingen die LGAler am Freitag in die Vollversammlung. Die so genannte General Assembly fand am ersten Tag im Gebäude der Ile de France, dem Regionalparlament der Region Paris, einem überaus modernen und einladenden Bauwerk statt. Für den zweiten Teil der General Assembly stand das Gebäude der Unesco zur Verfügung. Alle Teilnehmer diskutierten die vorher erarbeiteten Resolutionen, verteidigten sie engagiert und rangen um Lösungen der wichtigsten europäischen Themen. Der Höhepunkt des letzten Tages war die emotioanle Schlusszeremonie sowie vor allem der Besuch des Vizepräsidenten der Europäischen Kommission Jaques Barrot, der alle Jugendlichen ermutigte, in ihrem politischen Engagement nicht nachzulassen und sich auch weiterhin für Völkerverständigung einzusetzen. Er nahm stellvertretend für die EU-Kommission am Ende der Veranstaltung auch ein Exemplar der Gesetzesvorschläge der Jugendlichen entgegen.
Die Bedeutung der gesamten Veranstaltung lässt sich ermessen, wenn man sich eine Auswahl der übrigen Gäste und Gastgeber der EYP-Session betrachtet. Dazu gehören: der Präsident der Nationalversammlung, Jean-Louis Debré, welcher zu einem Mittagsempfang in seinen Räumen einlud; La Maison de Radio France; Josep Borell Fontelles, der als Vorsitzender des Europäischen Parlaments die Eröffnungsrede der Vollversammlung hielt; Dr. Ralf-René Weingärtner, Direktor für Jugend und Sport im Europarat; Pervenche Berès, Vorsitzende des Komitees für Wirtschaft und Finanzen der EU sowie André Schmitz Schwarzkopf, Vizepräsident der Heinz Schwarzkopf Stiftung, einer der Schirmherren der Veranstaltung.
Übrigens war erst am Abflugtag endlich etwas Zeit für die Sehenswürdigkeiten von Paris.

Diese Tage haben sicherlich bei allen Teilnehmern bleibenden Eindruck hinterlassen, man hat jede Menge Adressen gesammelt, von Irland bis Russland, von Island bis Griechenland, wichtiger aber noch: Grenzen überwunden, nationale und die persönlichen, hat sich und sein Wissen ausprobiert, und nicht zuletzt unendlich viel dazu gelernt.